Struktur

Nur Individuen können weise sein, Institutionen sind im günstigsten Fall gut konzipiert.

– Peter Sloterdijk

Rechtsform

Die Villa-Flaire wurde als GmbH in so genanntem Verantwortungseigentum gegründet. Da die Gründung einer gemeinnützigen Organisation oder die ausschließliche Durchführung über den bereits bestehenden gemeinnützigen Laissez-Faire e.V. zu viele Risiken und Einschränkungen für ein Projekt dieser Größenordnung in einer volatilen Zeit wie der heutigen mit sich gebracht hätte, hat man beschlossen, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung entstehen zu lassen. Da der Aspekt der Gewinnerzielung allerdings im Hintergrund stehen sollte, haben sich die Gesellschafter*innen der Idee des Verantwortungseigentum verpflichtet, um den Fortbestand des sozialen Gedankens ihres Projektes zu sichern und eine solide Basis für eine Unternehmung mit einer langen gesunden Zukunft zu schaffen.

Um das zu gewährleisten, wurde mit der Unterstützung von Purpose EU ein umfangreiches und ausgeklügeltes Gesellschaftsvertragswerk geschaffen, welches wie eine nicht mehr zu öffnende Blackbox die Unternehmung an die korrekte Durchführung ihrer selbstgesteckten Zwecke und Ziele bindet. Dazu gehören unter anderem folgende Gedanken:

  • Die Gewinne der Gesellschaft können nicht privatisiert werden, sondern müssen gemeinwohlorientiert verwendet werden. Gesellschafter*innen haben lediglich ein Stimmrecht, das Vermögen bleibt an das Unternehmen gebunden.
  • Anteilseigner*innen der GmbH sind und sollen in Zukunft nur Menschen werden können, die sich mit den Projekten um das Anwesen identifizieren und verschreiben. Das Unternehmen ist kein Spekulationsgut!
  • Die Gesellschaft hat sich einer nachhaltigen Rentabilität und einem schonenden Umgang mit Ressourcen, der Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse aller in Frage kommenden Stakeholder*innen – z.B. Kunden, Lieferant*innen, Mitarbeiter*innen, Öffentlichkeit und Investoren*innen – verschrieben.

Als Sicherungsmaßnahme wurde der Verein Laissez-Faire e.V. als Gründungsmitglied aufgenommen und mit dem Titel „Kontrollgesellschafter“ versehen. Dies soll garantieren, dass der Verein die übrigen Gesellschafter*innen stets an die edlen Grundgedanken zum Zeitpunkt der Gründung erinnert. Durchgeführt wird diese Kontrollinstanz vom unabhängigen Villa-Flaire Aufsichtsrat, welcher ebenfalls in der Satzung des Vereines verankert wurde und dazu bestimmt ist, zwei Vertreter*innen zu jeder Gesellschaftsversammlung der Villa-Faire GmbH zu entsenden. Die vor jeder Versammlung nach bestimmten Kriterien bestimmten schützenden Maßnahmen werden dann durch das Vetorecht des Vereines in seiner Funktion als Sperrminorität erwirkt.

Die Hauptaufgabe der Villa-Flaire GmbH ist die Koordination des Gesamtprojektes und das Halten und Verwalten des Objektes „Schloss Hubertus“. Zusätzlich ist sie aber auch für die Leitung der zwei wirtschaftlicher veranlagten Projekte Gastronomie „Flaire am alten Kanal“ und Coworking Space „SpaceHub“ zuständig. Die anderen Projekte der Villa-Flaire werden in ehrenamtlicher Tätigkeit von den vielen begeisterten Mitgliedern des Laissez-Faire e.V. ausgerichtet.

Organisationsstruktur

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, eine Struktur zu entwickeln, die allen beteiligten Personen Rechnung trägt und ihren individuellen Fähigkeiten und Lebenssituationen entsprechend gerecht wird. Wir verstehen diese Bemühung als Prozess, in dem wir gemeinsam mit anderen und an uns selbst wachsen können.

Wir bedienen uns dabei an verschiedenen bereits etablierten Tools, die an die Soziokratie 3.0 angelehnt sind. Unser wichtigstes Werkzeug ist dabei ist Hierarchiefreiheit, denn erst wenn sich alle Beteiligten auf Augenhöhe begegnen, kann ein wirklich inklusiver Diskurs stattfinden. Durch den Einbezug aller Mitglieder und der individuellen Vergabe von Autonomie und Entscheidungskompetenz entwickelt sich eine Schwarmintelligenz, wie wir sie für unsere Unternehmung und Zusammenarbeit vorgesehen haben.

Besonders achtsam gehen wir mit dem Thema Hierarchien beim Ausarbeiten unserer Struktur und Umgangsform um, sodass sich in der breiten Gesellschaft vorhandene „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, andere Ismen und „Othering“ gar nicht erst widerspiegeln.

Die einzelnen Projekte des Unternehmens sind in Kreisstrukturen aufgebaut, welche autonom eigene Entscheidungen treffen können. Die verschiedenen Kreise stellen dabei die unterschiedlichen Projekte und Arbeitsgruppen dar. Diese Kreise heben sich durch ihre individuellen Kompetenzen in verschiedenen Bereichen hervor und erfüllen situativ administrative Aufgaben. Dabei können sie auf ihrem Gebiet immer autonom Entscheidungen treffen. Diese Verantwortlichkeiten werden immer wieder evaluiert, wodurch entsprechende Prozesse kontinuierlich verbessert werden können. Hierbei hat jede*r einzelne die Chance, in individuelle Rollen zu schlüpfen und über sich hinaus zu wachsen, was uns sehr wichtig ist.

Alle Vorgänge werden transparent gemacht, sodass jedes Projekt die erarbeiteten Dokumente und Informationen einsehen kann. Zusätzlich sind uns eine offene Feedbackkultur und ein offener Diskurs sehr wichtig. Um Entscheidungsprozesse zu verbessern und die Effektivität unserer Zusammenarbeit zu erhöhen, halten wir uns an das Prinzip des Konsent.

Zudem bedienen wir uns in jeder Versammlung der Rolle eines Moderierenden. Jeder kann dabei in die Rolle des Moderierenden schlüpfen. Infolgedessen wird nachhaltig unsere Gesprächskultur verbessert und jede*r Einzelne für Konflikte und Sprache sensibilisiert.

Basis unserer Arbeit ist dabei immer das Team und der gemeinsame Erfolg. Aus diesem Grund ist uns die Dynamik unter unseren Mitarbeiter*innen untereinander extrem wichtig! Unser hauseigenes Awareness-Team kümmert sich zu diesem Zweck auch um Konflikte oder Probleme im Team selbst und bemüht sich zusätzlich um regelmäßige Team-Erlebnisse und Team-Buildings.

Villa-Flaire Newsletter

Solltet ihr bei unserem bunten Kulturstreben regelmäßige Updates wünschen, tragt euch gerne in den folgenden Newsletter ein. Wir informieren euch über die Entwicklung des Projekts und kommende Veranstaltungen.

Ein Projekt des Laissez-Faire e.V.
www.LAISSEZ-FAIRE.org

Unterstützt durch die Bunte Liste Schwarzenbruck
www.BUNTE-LISTE-SCHWARZENBRUCK.de

Mitglied im Verbund Offener Werkstätten
www.OFFENE-WERKSTAETTEN.org

Mitglied in der Allianz gegen Rechtsextremismus der Metropolregion Nürnberg
www.ALLIANZ-GEGEN-RECHTSEXTREMISMUS.de

Mitglied im Familienpakt Bayern
www.FAMILIENPAKT-BAYERN.de

Gefördert durch die Stiftung für Engagement und Ehrenamt
www.DEUTSCHE-STIFTUNG-ENGAGEMENT-UND-EHRENAMT.de
Gefördert durch die Zukunftsregion SchwarzachtalPlus
www.SCHWARZACHTALPLUS.de

Gefördert durch den Verband für Popkultur in Bayern e.V.
www.POPKULTUR.bayern